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Das olfaktorische System

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Das olfaktorische System -also das Riechen- ist wie das gustatorische System nicht unmittelbar für den Tischtennissport von Bedeutung, soll aber der Vollständigkeit halber kurz mit erwähnt werden.

Über unsere Nase können wir riechen, man spricht von dem sog. olfaktorischen System. Dabei werden einige flüchtige und wasserlösliche chemische Stoffe als Geruch oder Aroma wahrgenommen. Häufig gehen mit dem Geruch verschiedene Emotionen einher, wie etwa Freude oder Ekel über einen angenehmen oder unangenehmen Geruch. Bei gravierenden Schädigungen geht die Funktion des Riechens verloren, was weitreichende Folgen hat: Man kann keine verdorbenen Lebensmittel am Geruch erkennen, gefährliche Gase bei defekten Anlagen können nicht mehr wahrgenommen werden und Speisen bzw. Getränke schmecken nur noch süß, salzig, bitter oder sauer, siehe gustatorisches System.

Olfaktorisches System – Riechen mit der Nase

Das Riechen erfolgt in der Nase. Neben ihrer Funktion als Riechorgan, erfüllt sie auch noch weitere Funktionen: Durch die Nasenhaare werden Schmutzpartikel aus der Luft entfernt, die Luft wird gerade im Winter erwärmt und auch angefeuchtet.

In der hinteren Nasenhöhle befindet sich die sog. Riechschleimhaut, welche die 6-10 Mio. Sensoren (Sinneszellen) für unseren Geruchssinn enthalten. Die Riechschleimhaut ist etwa 5 cm2 groß. Die oben genannten flüchtigen und wasserlöslichen chemischen Geruchsstoffe erregen die Sinneszellen, dabei reagiert jede Sinneszelle allerdings nicht nur auf eine konkrete chemische Substanz, sondern auf verschiedene. Im weiteren Verlauf entstehen auch hier wieder elektrische Signale, die zunächst an den sog. Riechkolben geleitet werden.

Der Riechkolben leitet diese Signale dann weiter in das Gehirn, speziell auch in Gebiete, die für die Verarbeitung von Emotionen zuständig sind, das sog. limbische System. Aus diesem Grund werden angenehme Gerüche auch mit positiven Emotionen verknüpft und unangenehme mit negativen.

Eine Eigenschaft des olfaktorischen Systems ist sehr einfach im alltäglichen Leben zu beobachten. Wenn man in einen Raum kommt, in dem sich Menschen befinden, dann ist es oft so, dass die Luft verbraucht ist und schlecht riecht. Das bekommen wir sofort mit, wenn wir aber Menschen in dem Raum fragen, bemerken diese aber nichts von der muffigen Luft. Warum ist das so? Die Antwort liegt in dem Adaptationsverhalten der Riechsinneszellen: Sie adaptieren recht schnell, passen sich also an einen Geruch an. Also Folge merken wir nach einiger Zeit nicht, dass die Luft in dem Raum immer muffiger wird. Kommt hingegen eine andere Person hinein, womöglich direkt von der frischen Luft draußen, dann merkt diese es aber sofort.

Erst die Nase ermöglicht es uns, dass wir Aromen wahrnehmen, dies gilt für Gerüche, aber auch für Speisen und Getränke. Ohne ein intaktes olfaktorisches System wäre die Welt recht fade: Probieren Sie es aus, indem Sie Ihre Lieblingsspeise essen, und sich dabei die Nase zuhalten. Oder anders formuliert: Machen Sie dies, wenn Sie Schnupfen haben.

Quelle: Quelle: Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, S. 154 ff.; H. Hagendorf, J. Krummenacher, H.-J. Müller, T. Schubert, 2011.

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