Eng verbunden mit dem Begriff Differenzierungsfähigkeit ist das Wort Ballgefühl. Nur, wer das Spielgerät, welches in vielen Sportarten (auch im Tischtennis) der Ball ist, beherrscht und dessen Bewegung angemessen differenzieren kann, wird auch erfolgreich sein.
Besonderheit der Differenzierungsfähigkeit
Die Differenzierungsfähigkeit entwickelt sich bereits in einem früh-kindlichen Lebensabschnitt und ist mit vorangeschrittenem Alter (nach dem Kinder- und Jugendalter) deutlich schwieriger, in einigen Fällen sogar nicht mehr in dem Maße, schulbar.
Dies wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass die meisten erfolgreichen Hochleistungssportler bereits im Kindesalter erste Erfahrungen und Kontakte mit ihrer entsprechenden Sportart machen.
Beispiele der Differenzierungsfähigkeit
Um sich die Differenzierungsfähigkeit und deren erfolgreiche Ausübung praktisch vorstellen zu können, führe man sich folgende Begriffe vor Augen:
- Ballgefühl bei Ballsportarten
- Wassergefühl bei Wassersportarten
- Schneegefühl bei Wintersportarten
- und viele weitere Beispiele
Bezogen auf den Tischtennissport zählt dies natürlich analog: Über die Muskelkraft und andere propriozeptive Systeme kann der Tischtennisspieler genau dosieren, wie stark er den Ball mit dem Schläger berührt, um beispielsweise einen Topspin oder Unterschnittball zu spielen.
Wenn ein Ball bereits unter der Platte ist, und dieser wieder hoch auf das gegnerische Feld gebracht werden soll, müssen wir unsere Kraft und Bewegung genau dosieren und abstufen.
Dabei spielt auch eine wichtige Rolle, dass die räumlichen Gegebenheiten (z.B. linke Ecke ist frei, da Gegner zu außermittig an der Platte steht) integriert werden.
Die Differenzierungsfähigkeit ist also oft leistungsbestimmend und steht mit der räumlichen Orientierungsfähigkeit in enger Verbindung.
Quelle: Weineck, J. S.797. Optimales Training. Spitta Verlag GmbH & Co. KG