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Einspielen im Tischtennis

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Das Einspielen im Tischtennis dient dazu, den Körper an die sportartspezifischen Anforderungen und an das Spielgerät – den Tischtennisball zu gewöhnen. Dazu ist im Breitensport häufig nur 10 bis 15 Minuten Zeit. Aber was fängt man mit dieser Zeit am sinnvollsten an?

Wichtig ist auf jeden Fall, dass man bereits im Vorfeld eine sportartunabhängige Erwärmung durchgeführt hat. Das geht auch, wenn zum Beispiel der Einspieltisch durch Mannschaftskameraden bereits besetzt ist. Diese Erwärmung dient in erster Linie der Mobilisation, aber auch der psychischen Einstellung auf das folgende Tischtennistraining oder den Wettkampf. Viele spielen auch am Tisch danach lockerer.

Einspielen Tischtennis – so wird es aktuell sehr häufig gemacht

Jahrelang wurde das Einspielen immer nach dem gleichen Schema durchgeführt und gelehrt. Dies sah in der Trainerausbildung und heutzutage bei den meisten Vereinsspielern folgendermaßen aus

  • Vorhand Kontern beide Seiten
  • Rückhand Kontern beide Seiten
  • Vorhand Topspin Spieler A (Spieler B blockt)
  • Vorhand Topspin Spieler B (Spieler B blockt)
  • Rückhand Topspin Spieler A (Spieler B blockt)
  • Rückhand Topspin Spieler B (Spieler A blockt)
  • fertig

Dieses Schema hat den Vorteil, dass es immer nach dem gleichen Muster abläuft und man sozusagen Routine und Sicherheit in die Schläge bekommt. Ein wesentlicher Nachteil ist die mangelnde Bewegung mit den Beinen, die im Punktspiel aber essentiell ist, um erfolgreich zu spielen.

Außerdem kommen die typischen Abläufe während eines Wettkampfs nicht zur Geltung. Es fehlt der Aufschlag (mit dem jeder Ballwechsel beginnt). Des weiteren sind Elemente, wie Topspin auf Unterschnitt, Aufschlag – Rückschlag und der Abschluss nicht vorhanden.

Einspielen im Tischtennis – so könnten die Alternativen aussehen

Es folgt zunächst eine Auflistung der Elemente, die bei der klassischen Erwärmung zu kritisieren sind:

  • zu wenig Bewegung
  • nur eine geringe Auswahl an Schlagtechniken wird trainiert
  • kaum Dynamik
  • keine spielnahe Situation, wie im Wettkampf

Klar, eine mögliche Alternative ist einfach mit einem Satz zu beginnen, da wären alle Techniken drin, aber das ist auch nicht im Sinne des Erfinders. Ein bisschen Routine wäre schon ratsam.

So ist gegen das klassische Einspielen auch nichts einzuwenden, wenn dieses nicht so lange geht. Eine Alternative zur Verkürzung ist zum Beispiel den Topspin auf Block zu kombinieren, indem beide Seiten eine Art Schubladensystem spielen:

  • 1. Ball – Spieler A: Topspin (Spieler B blockt)
  • 2. Ball – Spieler A: Konter (Spieler B Topspin)
  • 3. Ball – Spieler A: Block (Spieler B kontert)
  • 4. Ball – Spieler A: Topspin (Spieler B blockt)
  • kann endlos so durchgeführt werden

Auf diesem Wege wird Topspin, Block und Konter von beiden Spielern trainiert und man ist gezwungen sich ein bisschen zu bewegen. Das Gleiche ist natürlich auch mit der Rückhand möglich.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass sich jeder wohl fühlt bei der Erwärmung, mit den Bewegungsabläufen und der Ballgewöhnung. Nichts ist verboten, also warum nicht gleich zu Beginn eine kleine Übung spielen. Generell ist es wichtig immer in Bewegung zu sein, denn das ist man während des Punktspiels auch.

Wichtig ist auch den Aufschlag einzubauen, denn jeder Ballwechsel beginnt mit einem Aufschlag. Es wäre fatal diesen und auch den Rückschlag nicht zu üben. Deshalb der Vorschlag für eine kleine Übung:

  • kurzer Aufschlag, verschiedene Schnittarten erlaubt
  • langer Rückschlag mittels Schupf
  • Eröffnungstopspin
  • frei

Wenn jeder der Einspielpartner diese Übung ein paar Mal gespielt hat, so sind alle Schlagtechniken, die im Punktspiel angewendet werden auch ein paar Mal trainiert wurden.

Fazit

Letzten Endes muss jeder selbst entscheiden, welches Ritual, welche Einspielübung oder auf welcher Art und Weise er sein Einspielen im Tischtennis aufbaut. Es handelt sich lediglich um Vorschläge, die jeder selbst verfeinern und an seine Bedürfnisse anpassen kann.

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