Bei den Koordinationsübungen mit Ball und Schläger ist es immer wichtig, dass der Schläger korrekt gehalten wird. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass die Beidhändigkeit geübt wird: Alle Übungen sollten mit beiden Händen ausgeführt werden! Folgend werden einige Übungen aufgeführt, die verschiedene koordinative Fähigkeiten trainieren und sich somit gut eignen, um diese anhand tischtennisspezifischer Übungen zu verbessern.
Im folgenden werden einige Übungen dargelegt, die den eigenen Körper nutzen, auf der Flugbahn des Balls aufbauen oder Balancier-, Prell- und Tippübungen beinhalten. Einige Variationsbeispiele werden ebenfalls dargelegt, allerdings sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und eigene Abwandlungen im Training immer möglich.
Koordinationsübungen mit Ball und Schläger – Den eigenen Körper nutzen
Bei derartigen Koordinationsübungen mit Ball und Schläger gilt stets folgendes Prinzip: Der Ball wird mit dem Schläger getippt und trifft dann ein beliebiges Körperteil (etwa Schulter, Innenrist des Schuhs, Ellenbogen, Oberschenkel, …), sodass er von diesem wieder Richtung Schläger bewegt wird. Dabei können die Sequenzen variiert werden (etwa 1 Mal Schläger, dann Schulter und wieder Schläger, oder öfter und unregelmäßig), die Spielhand sollte variiert werden, auch die Vor- und Rückhandseite. Um eine ausgeprägtere Rhythmisierung zu erreichen, kann auch parallel Musik abgespielt werden, zu deren Takt die Ballkontakte erfolgen sollen.
Üben mit der Flugbahn des Balles
Hierbei kommt es u.a. auf die Geschicklichkeit an, Flugbahnen des Balls zu antizipieren: Der Ball wird von den Kindern hoch geworfen, und danach bücken sich die Kinder schnell nach unten und platzieren den Schläger dort, wo der Ball voraussichtlich aufkommen wird. Nachdem der Ball auf dem Schläger aufkam, soll der Schläger wieder aufgenommen und der Ball mit diesem unter Kontrolle gebracht werden. Bei einer anderen Übung wird der Ball mit dem Schläger nach oben geschlagen und soll dann wieder mit dem Schläger aufgefangen werden, dabei darf der Ball aber nicht abprellen, sondern muss langsam ausgebremst werden. Ballgefühl und Geschicklichkeit werden bei diesen koordinativen Übungen gefordert!
Koordinationsübungen mit Ball und Schläger – Balancieren, prellen und tippen
Bei diesen Übungen wird der Tischtennisball auf die Vorhandseite des Schlägers gelegt und dann losgelassen. Die Kinder sollen nun den Ball auf der Schlägerfläche liegend so balancieren, dass er so ruhig wie möglich liegen bleibt. Wichtig ist, dass auch die Rückhandseite und andere Hand trainiert werden! Folgend lassen sich zahlreiche Variationen einbauen:
Der Ball soll auf dem Schläger so bewegt werden, dass er sich kreisförmig im oder gegen den Uhrzeigersinn bewegt, von rechts nach links, oben nach unten usw. Ebenso können parallele Zusatzaufgaben eingebaut werden, wie etwa Schritte machen, sich hinsetzen, drehen etc. Auch können diese Übungen während einer Fortbewegung ausgeführt werden: Slalom gehen, über Hindernisse steigen oder als Mannschaft verschiedene Staffelspiele. Die koordinativen Fähigkeiten können weiterhin geschult werden, indem der Ball auf dem Boden geprellt wird und sich die Kinder dabei fortbewegen, Vor- und Rückhandseite abwechseln, parallel in die Knie gehen usw.
Auch das Tippen des Balls stellt eine Variante derartiger Übungen dar: Der Ball wird auf dem Schläger nach oben getippt, dabei können Flughöhen, Vor- und Rückhandseite oder auch die Fortbewegungsart variiert werden, sodass der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Für Fortgeschrittenere ist auch ein Tippen auf der Schlägerkante möglich, was als Kantentanz bekannt ist.
Weitere Variationen zu Koordinationsübungen mit Ball und Schläger
Viele Übungen können auch variiert werden, indem der Ball an eine Wand in der Halle geprellt wird (direkt, indirekt oder beides), es kann eine gewisse Zielfläche an der Wand markiert werden, der Abstand zur Wand kann verändert werden oder der Schläger wird nach jeder Berührung in die andere Hand genommen usw. Denkbar sind auch Übungen zu zweit, etwa direktes oder indirektes Zuspielen über Hindernisse.
Bei der Baumübung stellt sich ein Kind (der „Baum“) mit seitlich ausgestreckten Armen in Position und hält in jeder Hand einen Tischtennisball. Etwa 2 m entfernt befindet sich das andere Kind mit dem Schläger in der Hand: Der „Baum“ lässt nun einen Tischtennisball ohne Ankündigung fallen, das zweite Kind muss sich nun beeilen und den Ball mit dem Schläger aufnehmen, bevor dieser den Boden das zweite Mal berührt. Bei derartigen Übungen werden besonders die Reaktions-, Kopplungs- und Differenzierungsfähigkeit geschult.
Quelle: Koordinationstraining im Tischtennis, S. 107 ff. Deutscher Tischtennisbund.